Bist du schon einmal über die Gladbecker Straße gefahren?
Was hast du dabei gedacht, als du nach links und rechts schautest und wahrscheinlich
erschrocken festgestellt hast, dass dort vermutlich Menschen hausen könnten? Was müssten das für Kreaturen sein, die dort vor sich hin vegetieren? Neueste Forschungen bringen jetzt erste Aufklärung:
Im Reich der Wilden
Nun ist es bewiesen: Es gibt menschenähnliche Wesen, die an der Gladbecker Straße siedeln. Bitte sei gewarnt: Ausnahmslos jeder dieser Bewohner der dir gehörenden Stadtautobahn
ist hochgradig asozial, verkommen und verwildert. Nicht ohne Grund nennt man das
bildungsferne Völkchen in Fachkreisen bereits die „Wilden von der nördlichen B224“. Seit Generationen
lebten sie dort unentdeckt in Armut, verständigen sich noch heute mit Schnalzlauten und kein Außenstehender
hat sich bis dato ohne Begleitschutz in ihr Habitat gewagt. Lediglich eine uralte
Sage berichtet über einen mutigen Mann, der dort alleine entlang
spaziert sein soll und nie wieder heimkehrte. Man munkelt, dass man ihn in
einer Juninacht aufgefressen hat.
Anbei die ersten Tonaufnahmen eines bisher unbekannten Kulturkreises:
Sitten, Bräuche und Rituale
Die Forschungen, die aus Sicherheitsgründen größtenteils via Google Earth durchgeführt wurden, haben Erkenntnisse zutage
gefördert, die jeden zivilisierten Menschen erschaudern lassen. Der „Stamm der Altenessener
Halbmenschen“ lebt unterhalb der Häuser und vergöttert Dreck, mit dem er sich bei
täglichen Festen Symbole auf den nackten Leib malt. Die durch und durch faulen und
arbeitsscheuen Geschöpfe kriechen bei Sonnenaufgang rülpsend aus den Gullys, laufen auf
allen Vieren zur nächsten Trinkhalle und rauben dort sämtliche hochprozentigen
Spirituosen, die sie dann in ihren meist zahnlosen Mäulern zurück in die
Kanalisation transportieren.
In der letzten Nacht haben Forscher eine spezielle
Bergbau-Drohne in die Unterwelt des Essener Nordens geschickt. Ob diese Bilder jedoch jemals der Öffentlichkeit präsentiert werden, ist noch ungewiss. Aus dem Essener Rathaus ist zu hören, dass Teile der Wahrheit die Bevölkerung verunsichern könnten.
Dringende Warnung
Wenn du demnächst wieder einmal über die Gladbecker Straße
fährst, bitte fahr weiterhin sehr, sehr schnell. Denk immer daran: Es geht um deine
Unversehrtheit. Schau niemals auf die Geschwindigkeitstafeln, hupe bei jeder
Gelegenheit, dreh deine Musikanlage voll auf, wirf brennende Kippen oder
Plastikbecher auf die Straße – all das kann dein Leben retten. Vergiss nie: Aus
jedem Gully könnte ein stinkender Pott-Kannibale steigen, der nur darauf wartet,
dich zu zerstückeln. Und ganz wichtig: Bitte unterlasse es, deine Popel auf die
Straße zu schnippen. Es ist die Lieblingsspeise dieses barbarischen Volkes. Jeder Popel konterkariert das Aushungern dieser Spezies.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgsumSgGXJFdHpVjZFQmnZd5rrofjvhBVtQ0QMpO4hTYbmXhfUbt8fW0JP97sfHKGQya7IcQcJFJOqt_kOdGFsiOOZMHRPD3YADg_JHuLvYDt5ePFrP7mXKc7r-HJXeOdS62np4Ox7703zw/s400/Gladbecker+Stra%25C3%259Fe+sw+Media+Markt+Hellweg+Krablerstra%25C3%259Fe+2.jpg) |
Die Gladbecker Straße - Gefährliches Pflaster für PKW, LKW & Co.? |
Ja, es ist zutiefst ungerecht, was man dir auf deiner Straße
zumutet und dass du in ständiger Bedrohung leben musst, dass einer dieser
verrohten Zeitgenossen plötzlich deine freie Fahrt gefährdet. Bitte
bleib zuversichtlich.
Je schneller du durch dieses, von Elend flankierte,
Gebiet rast und je disziplinierter du dich an die Tipps hältst, desto schneller
bist du auf der guten Seite der B224. Dort kannst du dich wieder friedlich benehmen,
mit Freude die StVO achten und gemeinsam mit deinen zivilisierten Gleichgesinnten
verbale, hämische Gülle über die „Wilden an der B224“ kippen. Das wird dir
helfen, deine Last zu tragen und das Elend zu verdrängen.