Dienstag, 31. März 2020

Tote Hose auf dem Straßenstrich


Kein Verkehr. Corona macht’s möglich. Ich war heute auf Fotosafari in Essen. Mit dem Roller bei herrlichem Frühlingswetter. Ich besuchte Orte, die sonst eigentlich recht gut frequentiert sind. Zurzeit „Lost Places“ oder „total tote Hose“. Das Letztere passt besser zum Thema. Fotografieren ist dort im Alltagsbetrieb absolut unerwünscht und macht mächtig Ärger. Zunächst der spezielle Straßenstrich an der Gladbecker Straße (B 224).
Ein Ort der gewerbsmäßigen Unzucht, an dem sittenwidrige Verträge abgeschlossen werden, wie es früher hieß. Heute sind die Abmachungen legal.

Rein, raus geht nicht mehr. Die Einfahrt sowie die Ausfahrt sind amtlich abgesperrt. Da kriegt der Begriff Sperrbezirk eine neue Bedeutung. Normalerweise biegen die Freier von der B 224 kommend in den Einbahnverkehr ab, drehen auf dem Platz eine Runde. Je nach Bedürfnis dauert der Aufenthalt länger. Verrichtungsbox oder Wohnwagen.
Der Platz an dieser Stelle wurde einst als Kirmesplatz angelegt. Aber er war für die Essener zu weit vom Schuss. Als dann der Straßenstrich von der Pferdebahnstraße planverdrängt wurde, Krupp-Thyssen baute in der Nähe seinen Firmensitz, stellte die Stadtverwaltung den Kirmesplatz anderweitig Interessierten zur Verfügung. Seitdem bieten Frauen dort ihre Dienste im Wohnwagen oder der sog. Verrichtungsbox an.
Heute kam ich dort ungestört zum Schuss. Hier meine Ergebnisse:
















Samstag, 14. März 2020

B wie Bombe, Brand, Bekloppte und Besonnenheit

Dass ich die Gladbecker Straße so wie in diesen Tagen erlebt habe, war das letzte Mal während einer Bombentschärfung, Seit ungefähr einer Woche hat sich etwas verändert. Laut ist es bisweilen immer noch, aber es gibt eine größere Anzahl ruhiger Zeitfenster. Für uns Anwohner ist das eine Wohltat, die man kaum beschreiben kann. Das, was Politiker und Verwaltung seit Jahrzehnten nicht schafften, schafft jetzt die Natur in Form eines Virus.

B(224)erichte

Am Donnerstag wurde am späten Abend die Gladecker Straße gesperrt. Eine defekte Koksheizung forderte elf Verletzte. Neben den üblichen Rettungseinsätzen auf dieser tosenden Stadtautobahn war es diese Woche mal wieder der Straßenstrich, der präsent in der Presse auftauchte. Und während viele Menschen den kurzen Weg zum Supermarkt genossen, nutzen andere, wie so oft, den kurzen Weg durchs Fenster, um in eine Wohnung zu gelangen. Warum? Keine Ahnung.



Die Ruhe

Es ist schon auffällig, dass in dieser Woche der laute Verkehr auf der Gladbecker Straße deutlich abgenommen hat. Die ach so oft genannten "Zwangspendler" sind ja nicht weniger geworden. Viele Anwohner sagen es schon seit Jahren: "Es gibt zu viele Langeweile-Pendler", die ohne Not viel zu viel durch die Gegend fahren und das oftmals unbändig rücksichtslos, viel zu schnell, unsinnig hupend, mit laut schallender Musik und Müll aus dem Fenster werfend.

Sei's drum: Auch dieses Wochenende werden wieder rasende LKW unsere Häuser erschüttern. Nichts für ungut, die Erschütterung, die ein Mensch erleben muss, wenn sein Virus-Test positiv ausfällt, mag jetzt groß sein, aber die vielen anderen krankmachenden Zustände in unserer Stadt sollten nicht in Vergessenheit geraten. Vielleicht ist es heute an der Zeit, genau darüber nachzudenken. Ich wünsche uns allen  
💚Gute Besserung💚.