Der Essener Sozialdezernent Peter Renzel schrieb am 9. Oktober bei
Facebook: „Vor 10 Jahren haben wir den Straßenstrich neu
"organisiert". Der Rat der Stadt ist nach schwierigen, aber wichtigen
Diskussionen unseren Vorschlägen gefolgt, so dass wir mit der Verlagerung des
Straßenstrichs zum ehemaligen Kirmesplatz gemeinsam mit unseren
Kooperationspartnern für unsere Stadt die langjährige Debatte um die
Stadtentwicklung in der Innenstadt und am Rande der Innenstadt, sowie das
Ringen um die Sicherung der Beratung, der Unterstützung und den Schutz der
Prostituierten vor z.B. gewalttätigen Freiern, zukunftsgewandt beenden konnten.
Tatsächlich eine "Erfolgsgeschichte" für einen sehr wichtigen Teil
der sozialen Arbeit in unserer Stadt. Unser System der Beratung, Unterstützung,
Information und der bedingungslosen Parteilichkeit für Prostituierte am
Straßenstrich ist bundesweit ein Leuchtturm Sozialer Arbeit.“
Schön und gut, denke ich mir beim Lesen der Zeilen, bin
jedoch zeitgleich traurig, dass die Probleme der Anwohner dieser Straße nie
durch ein "städtisches System der Unterstützung und einer bedingungslosen
Parteilichkeit" angegangen wurden.
Die Liste der Probleme ist lang. Ein Beispiel für das
Versagen der Stadt ist in einem aktuellen Artikel der WAZ/NRZ zu lesen, wo ein
Anwohner die schäbige „Vertreibungspolitik durch Häuserabriss-Bedrohungen“
scharf kritisiert. Ich kann den Aussagen des Anwohners vollumfänglich zustimmen
und sage „Wer mit einem Knüppel funktionierende Nachbarschaften voller
redlicher Menschen zerschlagen will, hat nicht kapiert, was die Gladbecker
Straße und Altenessen braucht.“
„Wer schaut hier eigentlich wo hin?“ fragte ich mich, als jüngst
ein Nachbar aus seiner Wohnung gekündigt wurde und keinen Hafen der „sozialen
Stadtteilarbeit“ fand. Er wäre gerne im Quartier geblieben, wo er stets seine
Augen und Ohren offen hielt und so für ein wenig Sicherheit und Ordnung sorgte.
Nun ist er weg aus Altenessen.
„Wer schaute hier viel zu lange weg?“, fragte ich mich, als
heute Morgen ein SEK-Einsatz auf der Gladbecker Straße stattfand.
„Wer schaut hier eigentlich wo hin?“, fragte ich mich, als
ich heute Morgen wieder den Schrank im Baumbeet sah, der dort seit Wochen vor
sich hin gammelt.
Der Gladbecker Straße fehlt es an städtischen Kapitänen, die die Anwohner mit ins Boot holen. Der Gladbecker Straße fehlt es an einem Hafen, in dem die Probleme der Anwohner ankommen können. Ein Stadtteilbüro, in dem Sozialarbeiter, Polizei, Jugendamt, Ordnungsamt, etc. sich integriert und vernetzt dem Bürger widmen, das wäre ein wahrer Leuchtturm für das Gebiet rund um die Gladbecker Straße.
Der Gladbecker Straße fehlt es an städtischen Kapitänen, die die Anwohner mit ins Boot holen. Der Gladbecker Straße fehlt es an einem Hafen, in dem die Probleme der Anwohner ankommen können. Ein Stadtteilbüro, in dem Sozialarbeiter, Polizei, Jugendamt, Ordnungsamt, etc. sich integriert und vernetzt dem Bürger widmen, das wäre ein wahrer Leuchtturm für das Gebiet rund um die Gladbecker Straße.
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