Freitag, 18. Oktober 2019

„Bergrennen“ auf dem „Werdener Berg“ – Zeugen gesucht


Zum Motorsport gehören auch Bergrennen. In den frühen Autojahren waren sie sehr beliebt. Deutschlands Bergkönig hieß damals Hans Stuck und war fast unschlagbar. Bei Bergrennen rasen die Fahrer nacheinander auf einer normalen Straße mit ihren getunten Autos in einem Affenzahn den Berg hinauf. Mit Bestzeit bist du Sieger. Keine Auslaufzonen, kaum Leitplanken an der Strecke. Beim unfreiwilligen Verlassen der Straße geht es manchmal schnell wieder bergab und endet für die Fahrer auch schon mal tödlich. In der breiten Sportöffentlichkeit wird diese Disziplin des Motorsports kaum noch wahrgenommen.
„Bergrennen“ finden heute eher im normalen Verkehrsalltag statt. In beiden Richtungen. Häufig zu sehen auf meiner Hausstrecke der B 224, auf dem Teilstück zwischen den Stadtteilen im Essener Süden, Werden und Bredeney. Amtliche Bezeichnung: Bredeneyer Straße, im Volksmund „Bredeneyer Berg oder Werdener Berg“. Heute wurde mal wieder so ein „Bergrennen“ von einem rüpelhaften Audifahrer veranstaltet. Nur dass er nicht allein unterwegs war und andere mit seiner Fahrweise in Angst und Schrecken versetzte. Es muss so gegen 14.00 Uhr passiert sein. So schildert es die Autofahrerin und Betroffene Kerstin S. im sozialen Netzwerk:
„Ich kann es immer noch nicht richtig glauben - ich bin gerade den Werdener Berg runtergefahren, auf der rechten Spur, ca. 60 bis 65 km/h, also nicht geschlichen oder ähnliches. Schräg hinter mir ein Mini (also auf der linken Spur), auch ungefähr die gleiche Geschwindigkeit. Hinter mir ein „dicker“ Audi, dass er meine Stoßstange nicht geküsst hat, war ein Wunder. Dann versuchte er auf die linke Spur zu wechseln. Ging natürlich auch nicht, da war ja der Mini. Also fuhr er dann alternativ mal auf beiden Spuren hinter uns. Ampel auf der Brücke war ausgefallen, also konnte ich durchfahren bis zur Ampel vor Werden. Ampel rot, der Audi hielt rechts neben mir, Fahrer stieg aus, versuchte meine Beifahrertür aufzureißen. Meine Türen gehen automatisch zwei Minuten nach Abfahrt zu - Gott sei Dank! Daraufhin schlug der Mann mit der Faust an meine Scheibe und schrie, ich solle demnächst gefälligst Platz machen, wenn jemand schneller fahren möchte. (das sind meine Worte, den genauen Wortlaut mag ich hier nicht wiedergeben). Ich bin kein ängstlicher Mensch, aber in der Situation hat sich mein Puls reichlich beschleunigt. Am helligsten Tag mitten auf einer stark befahrenen Straße, ich kann es echt nicht fassen.“
Tatort B 224 - Der "Werdener Berg" im unteren Teil

In ihrer verständlichen Aufregung hat sich die Autofahrerin das Kennzeichen nicht gemerkt. Sie bittet deshalb um Hilfe und fragt, wer den Vorfall beobachtet oder sich sogar das Kennzeichen gemerkt hat. Als Ex-Polizist nehme ich mögliche Beobachtungen gerne als PN entgegen und leite sie an meine Kollegen weiter.
Fazit: Bei diesem „Bergrennen“ war der Fahrer der „dicken Karre“ nicht der Sieger – eine Kommentatorin gab ihm den Titel „Arschloch-Fahrer“.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen